Bei den Franken bedeutete der Name KERL „freier Mann“.
Aus KERL wurde auch KARL. Zur Zeit der Karolinger war KERL als Fürsten-
und Adelsname beliebt. Im Mittelalter war der Name aber nie volkstümlich,
daher als Familienname (rheinisch und oberdeutsch) heute selten. Der
Name KERL in der Bedeutung „Mann“ war in Kreisen der Ritterschaft
gebräuchlich, zum Teil aber schon im mittelhochdeutschen in abfälliger
Meinung. In Urkunden und Kirchenbucheintragungen wechselte die Schreibweise
des Familiennamens vom 17. zum 19. Jahrhundert von KERL zu KERLS,
KELTZ, KELZ, KELS.
Kels sind schon im 16. Jahrhundert in der Düsseldorfer Altstadt nachweisbar:
Franz Keltz
Rottzettl der statt Düsseldorff,
23.02.1596 3. Quartier, 3. Rott:
Er wohnte und besaß ein Haus auf dem
„Hundts Ruck“ (Hunsrückenstraße) |
Wilhelm Kels
1591-1598 Lektor der fünften Klasse
am Gymnasium Düsseldorf, Stiftsplatz
(gegründet 1545) |
Meine Vorfahren stammen aus dem Vorort Golzheim und waren Ackerer. Sie erscheinen ab 1618 im Kirchenbuch von St. Lambertus, Düsseldorf, und werden zunächst nach ihrem Herkunftsort benannt: VON GOLTZHEIM, KERLS ZU GOLTZHEIM. Ab 1692 gehörte die Sippe zur neugegründeten Pfarre „St. Dreifaltigkeit“, Derendorf. Familienmitglieder wohnen auch heute noch in Düsseldorf und umliegenden Gemeinden und Städten. Ein Straßenschild in Düsseldorf trägt den Familiennamen. Der „Kels Weg“ erinnert an die früheren Besitzer des Kels-Hofes in Unterrath.
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Mehrere
Flüsschen bzw. Bäche in Deutschland heißen "Kels":
Bayern:
Der Kelsbach (die Kels) entspringt
in Ettling (Markt Pförring) und mündet bei Pförring
(Landkreis Eichstätt) in die Donau.Der Name des Baches soll keltischen
Ursprungs sein.
Rheinland-Pfalz:
Ein Kelsbach entspringt in Lichtenborn (Eifelkreis
Bitburg-Prüm) und mündet bei Lünebach in die Prüm.
Saarland:
Hier entspringt der Kelsbach in Kelsen (Merzkirchen)
und mündet in den Leukbach (die Leuk). In St. Wendel erinnert
die Kelsweilerstraße an eine untergegangene
Siedlung am Todbach, von dem man annimmt, dass er einst Kelse
hieß. Ein keltischer Ursprung des Namens wird auch hier vermutet.
Auch in Luxemburg (Grevenmacher) fließt ein
Kelsbach.
Kelstal:
Niedersachsen: In Bad Grund im Harz, Landkreis Osterode,
trug ein Tal seit alters her den Namen „Kelstal“,
in neuerer Zeit in „Kelchtal“ umbenannt. Es wird vermutet,
dass das Bestimmungswort „Kel(s)“ vom
mittelniederdeutschen „kelle“ (Wasserlauf) oder von „kehl“
(enges Tal) herrührt.
Kelsburg:
Sachsen-Anhalt:
Bei Klieken, Stadt Coswig, Landkreis Wittenberg, liegt eine zerfallene
Niederungsburg, die „Kelsburg“ (Kehlsburg)
an der „alten Elbe“. Der Name soll sich von den Erbauern
der Burg, den Herren von Kegel (Kegelsburg ?) ableiten.
Kelsdorf:
Österreich / Steiermark: Ein Ortsteil der Gemeinde Hengsberg,
Bezirk Leibnitz, heißt Kehlsdorf (im Jahr 1395: Kelsdorf).
Als Ursprung des Namens wird ein „Chadilloh“ vermutet
oder der „Kellersperg“ (Weinberg).
Der Name Dreier ist ein niederdeutsches Wort für den Tischler,
kann auch „Dreher“ (= Drechsler) bedeuten.
Georg Dreyer, evangelisch, zog Anfang des 17. Jahrhunderts von Lengerich,
Grafschaft Tecklenburg, in das benachbarte Fürstbistum Osnabrück.
Hier lebte die Familie, 1740 katholisch geworden, über mehrere Generationen im Gebiet der
heutigen Stadt Hagen am Teutoburger Wald, bis Zimmermann Hermann Heinrich
Dreyer im Jahre 1793 nach Augustdorf, Fürstentum Lippe, übersiedelte.
Von dort zogen „meine“ Dreyer in den benachbarten Ort
Stukenbrock, der zu Preußen, Provinz Westfalen, gehörte. Mein Großvater, Franz Dreyer, der in
Stukenbrock ein Haus gebaut hatte, kam aus beruflichen Gründen
ca. 1902 ins rheinische Kaiserswerth (Düsseldorf-). Seine Nachkommen
leben heute verstreut in Nordrhein-Westfalen.
Ein
häufiger Familienname nach dem Beruf.
Die Vorfahren Schneider lebten im Gebiet des heutigen Kreises Düren
in Nordrhein-Westfalen.
Die Staatszugehörigkeit wechselte in diesem Raum seit dem 18.
Jahrhundert mehrmals: Herzogtum Jülich, Kurfürstentum Pfalz-Bayern,
1794 französische Republik, dann Kaiserreich Frankreich, seit
1815 Preußen.