Unter
dem nationalsozialistischen Regime verlangten die Behörden auch
von meinen Eltern die Erstellung eines so genannten "Ahnenpasses",
als Nachweis der rassischen Abstammung. Um die hierzu erforderlichen
Personenstandsurkunden zu beschaffen, führte meine Mutter (mein
Vater war Soldat) einen umfangreichen Schriftverkehr mit Standes- und
Pfarrämtern. Buch und Urkunden überstanden unversehrt den
Krieg und gelangten später in meinen Besitz. Schon als Schüler
hatte ich interessiert in Pass und Registerauszügen geblättert,
war verwundert über Herkunft der Vorfahren sowie altertümlich
klingende Namen und Berufsbezeichnungen. Von meinem Großvater,
Franz Kels, hatte ich eine handgeschriebene Ahnentafel geerbt, die schon
einige Generationen umfasste. Ich begann weitere Dokumente zur Familiengeschichte
zu sammeln: Familienbücher, Zeugnisse, Bilder, Auszeichnungen,
Geburts- und Heiratsurkunden, Totenzettel und vieles andere mehr. Diese
Unterlagen legte ich jahrzehntelang ungeordnet in einen Karton mit dem
Vorsatz, später einmal alles ordentlich zu registrieren und „richtige“
Familienforschung zu betreiben.
Dieses
Vorhaben konnte ich erst nach meinem Eintritt in den Ruhestand
verwirklichen. Da mir von Anfang an ein Computer zur Verfügung
stand und ich zudem auf einige schon durch andere Genealogen ermittelte
Daten zurückgreifen konnte, kam ich schnell voran. So meinte
ich jedenfalls im ersten Jahr. Aber Umfang und Daten der väterlichen
und mütterlichen Linien sowie der Nebenlinien nehmen immer
weiter zu.
Längst
habe ich erkannt, dass man mit Ahnenforschung wohl beginnen, aber
nie zu Ende kommen kann.
Fazit: Familienforschung ist zwar ein zeitaufwendiges, aber ungemein
faszinierendes Hobby, das einen nicht mehr los lässt. Fleißiges
Nachforschen bringt immer wieder neue Entdeckerfreuden und hilft
über so manchen demotivierenden „toten Punkt“
hinweg. |

Ackerer
bei der Mahd
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